Ab Mitte Februar 2021 wurden in Nordrhein-Westfalen (NRW) 20 neuartige Poststationen in Betrieb genommen.

Zu den neuen Poststationen schreibt die Deutsche Post / DHL Group im Februar 2021 auf Ihrer Poststation Website:

An vorerst 20 Standorten in Nordrhein-Westfalen testet die Deutsche Post DHL Group einen neuentwickelten Automaten – die Poststation. Ihr Leistungsspektrum entspricht dem einer kleinen Postfiliale. Sie ist leicht zu bedienen und rund um die Uhr nutzbar. Damit ergänzt die Poststation das stationäre Netz der Deutschen Post DHL aus 24.000 Filialen und DHL Paketshops, über 6.500 Packstationen und rund 110.000 Briefkästen bundesweit.

Serviceangebot

-  Briefversand
-  Paketversand und künftig auch Paketempfang
-  Bargeldloser Kauf von Brief- und Paketmarken mit EC-Karten, Kreditkarten und per Mobile Payment
-  Kundenberatung via Videochat

Soweit so gut, würde die Deutsche Post / DHL Group sich nicht vehement dagegen wehren, dass die an den Poststationen gekauften Briefmarken auch Automatenmarken sind, obwohl diese alle Kriterien dafür erfüllen. Die Post bezeichnet diese Briefmarken in den AGB einmal als "Portoabdrucke für Briefe", dann wieder als Briefmarken und im Philatelie Journal der Deutschen Post "postfrisch" Ausgabe 3/2021 als Label bzw. "digitale Frankierungsvermerke" die technisch auf der Internetmarke basieren würden. Der Bezug zu den Internetmarken ist abwegig, denn zwar mag die IT-Infrastruktur von den Poststationen auf die der Internetmarken basieren aber das heißt noch lange nicht, dass an den Poststationen auch Internetmarken verkauft werden, denn im Gegensatz zu Internetmarken sind die Automatenmarken der Poststationen,

Erstens, der Öffentlichkeit an den Automaten zugänglich

Zweitens, werden diese anonym verkauft d.h. es gibt auf den Marken bzw. im Matrix-Code keine Hinweise auf den Käufer.

Die kreativen Wortschöpfungen und Behauptungen der Post sind alles Nebelkerzen und ändern nichts an dem tatsächlichen Status und der Funktion als Automatenmarken = Briefmarken.

Nach meiner Meinung verrennt sich die Deutsche Post / DHL Group hier und versucht krampfhaft ggf. auch unter dem Druck von bestimmten Interessen aus einer Automatenmarke= Briefmarke einen „digitalen Frankierungsvermerk“ zumachen.

Auch die Michel Redaktion hat bisher eine Katalogisierung als Automatenmarken abgelehnt, obwohl diese Briefmarken die Michel-Katalogkriterien als Automatenmarken entsprechen. Nachzulesen in jedem "Michel-Automatenmarken-Spezial-Katalog" des Schwaneberger Verlag unter „Einführung zum Michel-Automatenmarken-Spezial-Katalog“ - Aufbau und Inhalt.

 Zentraleinheit der Poststation

- Touchscreen-Display

- Bezahleinheit mit Tastatur u.a. für Pin-Eingabe und Kartenleser

- Scanner

- Ausgabefach für Marken und Kasssenbelege

- Briefkasten

Zur Detailansicht auf das Blid klicken

Was sind überhaupt Automatenmarken?

Im Folgenden verwende ich dazu auch einige Auszüge aus der „Einführung zum Michel-Automatenmarken-Spezial-Katalog“ des Schwaneberger Verlags.
1) Die Funktion und Handhabung einer Automatenmarke ist den herkömmlichen Briefmarken gleichgestellt.
2) Bei Automatenmarken handelt es sich um Briefmarken mit verschiedenen, vom Postkunden wählbaren Wertstufen. Diese gewünschten Wertstufen werden erst beim Kauf direkt im Gerät aufgedruckt.
3) Eine Automatenmarke ist im Gültigkeitsbereich jederzeit und ohne jede Einschränkung an jedem Ort frankaturgültig und wird im Postverkehr entwertet (bisher abgestempelt, bei Marken mit Matrix-Code elektronisch entwertet).
4) Briefmarken und Automatenmarken sind anonym und enthalten niemals einen Hinweis auf den Käufer.
5) Die Selbstbedienungsgeräte für den Kauf von Automatenmarken müssen der gesamten Öffentlichkeit zugänglich sein.
6) Für die Funktion einer Briefmarke bzw. einer Automatenmarke ist es unerheblich, wie und durch welches Druckverfahren (Klischeedruck, Nadeldruck, Thermodruck etc.) und durch welches Betriebsprogramm (Software) die Informationen im Automaten  auf das Papier gedruckt werden.
7) Unerheblich für die Funktion und Handhabung der Postkunden ist es auch, ob auf den Automatenmarken ein Matrix-Code aufgedruckt ist, solange keine Käuferinformationen dort abgelegt und die Briefmarken anonym sind.
Alle diese vorgenannten Punkte entsprechen den neuen Briefmarken aus den Poststationen und es sind nach meiner Meinung somit unzweifelhaft Automatenmarken die im Michel Katalog die Nummer ATM 11 erhalten müssen.

Adresse

Straße

Standort

52146 Würselen

Aachener Str. 86

Jet Tankstelle

53343 Wachtberg

Holzemer Str. 7

Postfiliale

50827 Köln

Rochusstraße 227

Lidl

52072 Aachen

Roder Weg 11

Edeka

51429 Bergisch Gladbach

Am Stockbrunnen 2

Aldi

53949 Dahlem

Bahnstraße 32

Motorrad Servatius

50739 Köln

Escher Str. 88

Netto

53757 Sankt Augustin

Johann-Quadt-Straße 3

Penny

53881 Euskirchen

Kirchheimer Str.43

53881 Euskirchen

Michael Straße 13 

Hotel Garni

53359 Rheinbach

An den Märkten 15

Lidl

51430 Bergisch Gladbach

Frankenforster Str. 21

Aldi 

50169 Kerpen

Hauptstraße 5

Lidl

50226 Frechen

Dr.-Gottfried-Cremer-Alle 22

Lidl

50169 Kerpen

Heerstr. 507

Lidl

52070 Aachen

Jülicher Str. 358

Lidl

52531 Übach-Palenberg

Am Wasserturm 4

Lidl

53842 Troisdorf

Heidegraben 1

Privat

53844 Troisdorf

Reichensteinstr. 41d

Elektro Schröder

53721 Siegburg 

Seidenbergerstr. 64

Hotel Kasserolle

Die neuen ATM sind sehr schlicht gehalten. Das Papier ist weiß und selbstklebend. Der Druck erfolgt mittels Thermodruck. Jede Poststation druckte ATM mit einer eigenen Automaten.- bzw. Kennnummer und hat einen Matrixcode. Auf den Marken ist außerdem das Kaufdatum aufgedruckt und laut AGB sind die Marken 3 Jahre gültig. Im Mai 2021 wurde die Größe der ATM von einem Großformat (77x50mm) in ein Kleinformat (77x25mm) geändert. Die ATM für Postkarten und Briefe haben keine Zudrucke wohingegen die Marken für Bücher.- und Warensendungen den Zudruck BÜWA haben. Auf Anforderung konnte man nach jeden Kaufvorgang einen ca. 30cm langen Kassenbeleg erhalten. Die Kassenbelege haben auch eine spezifische Nummer die jedem Automaten zugeordnet werden kann. Eine weitere Besonderheit ist, dass das Datum und die Uhrzeit auf den Kassenbelegen nicht in deutscher sondern in englischer Schreibweise erfolgte.

                         ATM ohne Zudruck                                                   ATM mit Zudruck BÜWA                                      Kopf eines Kassenbelegs der Poststation Würselen

Die Geräte waren anfänglich durch technische Probleme sehr oft außer Betrieb und zeigten Störmeldungen u.a. weil das verwendete Markenpapier nicht geeignet waren und es deshalb oft zu Faltenbildung bei den ATM gekommen ist. Insgesamt gab es 13 verschiedene Marken in 12 Wertstufen für den nationalen und internationalen Versand von Postkarten und Briefen sowie National noch für Bücher.- und Warensendungen mit Zudruck BÜWA.